Wohin im Februar?

Im Februar 2015 ergab es sich, dass ich noch Resturlaub hatte und eine Auszeit mal wieder nötig war. Die Suche nach einem geeigneten Reiseziel fiel mir zu dieser Zeit jedoch etwas schwer. Skandinavien schied recht schnell aus. Der Balkan war mir zu dieser Zeit einfach zu unbeständig. Nach einigem Grübeln kam ich dann auf den Süd-Westen Europas. Die erste grobe Wettervorhersage zeigte mir um die 15° und Sonnenschein. Das war doch eine gute Basis!
Also brach ich Ende Februar auf über die Schweiz nach Ligurien, meinem ersten Zwischenstop.

Ligurien

Für meinen ersten richtigen Stop hatte ich mir Ligurien ausgewählt. Eine Küstenregion in Nordwestitalien. Am späten Vormittag erreichte ich mein Hotel in San Remo. Nach dem Einchecken machte ich mich auf die Stadt zu erkunden. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen zweistelligen Temperaturen bummelte ich durch die Altstadt, erklomm manchen Anstieg und entspannte am Hafen und am Strand. Es war ein entspannter Einstieg in mein neues Reiseabenteuer. Am Abend schnürte ich noch meine Laufschuhe und drehte noch eine ausgiebige Runde bevor es im Anschluss nochmals in das Zentrum ging um sich den Bauch voll zu schlagen. 

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San Remo
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Monaco

Natürlich schaute ich auch in Monaco vorbei. Und ich muss sagen, ich fand es sogar recht nett hier. Mein Auto parkte ich recht zentral in einem der vielen Parkhäuser. Die Gebühr war recht moderat. Auf ging es das Fürstentum zu Fuß zu erkunden. Vom Palast bot sich ein schöner Blick über die Stadt und hinaus aufs Meer. Weiter ging es durch schöne Parks und zum Hafen. Zum Abschluss bummelte ich noch etwas durch die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen. So verbrachte ich einen recht warmen und sonnigen Vormittag bevor ich mich weiter in Richtung Süd-Westen aufmachte.

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Monaco
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Andorra

Als nächstes zog es mich nach Andorra. Dieses kleine Land in den Pyrenäen ist zu dieser Zeit vor allem bei Spaniern und Franzosen als Ski- und Einkaufparadies beliebt. Neben reichlich Schnee gab es unzählige Einkaufscenter. Über das Internet hatte ich mir bereits von zu Hause aus, eine Übernachtung in einem Hotel in Sant Julia de Lòria reserviert. Da ich erst am späten Abend ankam, ging es erst m nächsten Morgen in die umliegenden Berge. Eine tolle Landschaft, leider aktuell noch mit reichlich Schnee in den höheren Lagen. Aus diesem Grund, und den nun wieder recht kühlen Temperaturen, vielen meine Wanderungen ehr gering aus.

Santuari de Canolich
St. Julia de Loria
Fontaneda

Gibraltar

Nach einem Abstecher in den Schnee sollte es nun endlich Sommer werden auf meiner Reise. Es ging weiter in den Süden Spaniens. Vor den Toren Gibraltars verbrachte ich bei 25° einen traumhaften Tag am Strand. Auch das Campen am Strand war hier bzw. zu dieser Zeit ohne Probleme möglich.
Am nächsten Morgen ging es dann auf nach Gibraltar. Auf Grund eines Streites zwischen Spanien und Gibraltar bzw. Großbritannien über Fischereirechte wird an der Grenze aktuell ausgiebig kontrolliert. Da ich dies bereits im Vorwege erfahren habe, parkte ich mein Auto auf der spanischen Seite direkt am Hafen. Die Tagesgebühr beträgt hier 9 EUR. Zu Fuß ging es erst an der Autoschlange und dann an der Vespa und Radfahrerschlange vorbei. Der Grenzübertritt war kein großer Akt. Direkt nach der Grenze geht es über die Landebahn des Flughafens. Es ist eine ungefährliche Sache, da bei einer Landung bzw. einem Start die Straße und der Fußweg gesperrt werden.  Seltsam ist es aber trotzdem schon.
Mein erstes Ziel ist der über alles thronende Hausberg namens „Rock“. Da der Tag noch jung und die Beine noch frisch waren, ließ ich die Cabel Car „links“ liegen und machte mich zu Fuß auf den Berg zu erklimmen. Dabei kam ich trotz der angenehmen Temperaturen gehörig ins Schwitzen. Die Aussicht von oben war Atemberaubend. Man konnte ganz Gibraltar und die Umgebung überblicken. Auf dem Rückweg traf ich dann auf die hier einst ausgewilderten Affen. Sie liegen und springen quasi überall herum. Nach dem Abstieg ging es dann weiter zu Fuß zum Europa Point. Von hier bietet sich bei klarer Sicht ein toller blick nach Afrika. Ich konnte leider nur die Gipfel erkennen. Der Rest blieb mir im Dunst verborgen. Zurück ging es dann durch das Zentrum von Gibraltar und natürlich wieder über die Landebahn. Rückblickend war es eine tolle Tour in einer schon etwas exotischen Region. Man kann Gibraltar durchaus zu Fuß erkunden, etwas anstrengend ist diese Art jedoch.
Am frühen Abend ging es weiter nach Tarifa. Nach der Erkundung des Hafens, evtl. ist ein Tagesausflug nach Tanger geplant, ging es etwas weiter gen Westen an der Küste entlang. Nach knapp 10 km bog ich von der Hauptstraße ab und bestaunte die große Düne. Ganz nebenbei konnte ich so erneut einen tollen Übernachtungsplatz direkt am Meer entdeckt. 

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Santa Margarita
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The Rock
Berberaffen
Cable Car
Europa Point
Europa Point
Main Street
Startbahn
Tarifa
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Playa Valdevapueros
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Portugal

Warum es nun doch nicht nach Tanger ging, kann ich rückblickend gar nicht mehr so recht sagen. Vielleicht lag es daran, dass mir vor Ort keiner eine rechte Empfehlung aussprach, was in Tanger besonders sehenswert sei.
Vielleicht lag es auch an den ehr ungünstigen Fährzeiten. Aktuell fuhr eine Fähre um 8:00 Uhr und die nächste um 12:00 Uhr. Die eine etwas zu früh, die andere mir persönlich etwas zu spät.

Also machte ich mich bereits heute auf in Richtung Portugal. Unterwegs schaute noch im spanischen Vejer de la Frontera vorbei. Eine Stadt völlig in weiß auf einem Berg und somit schon von weitem sichtbar. Ich ließ das Auto außerhalb der Stadt gehen und machte mich zu Fuß auf durch die engen Gassen. In einem kleinen gemütlichen Café kehrte ich noch ein, bevor es weiter in ein neues Abenteuer ging.

In Portugal war ich vor genau 10 Jahren das erste und bis heute das letzte Mal. Damals ging es im Herbst von Porto an der Küste gen Süden entlang. Daher wusste ich, dass ich die Algarve dieses Mal unbeachtet links liegen lasse. Das ist einfach nicht meine Region.
Mein erster Stop war Sagres. Hier schaute ich mir am frühen Abend Fortaleza an. Das Fort Fortaleza de Sagres befindet sich auf einer ein kilometerlangen Klippe namens Ponta de Sagres. Die gesamte Anlage und die umliegende Landschaft stehen unter Naturschutz. Innerhalb des Forts befindet sich die bekannte Rosa dos Ventos aus dem 15. Jahrhundert.

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Vejer de la Frontera (E)
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Sagres - Fortaleza
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Die nächsten Tage verbrauchte ich am sonnig rauen Atlantik zwischen Vila do Bispo und Carrapateira. Hier gibt es immer wieder kleine Pisten die zu einsamen Sandbuchten führen. Neben den Bekanntschaften von einigen Deutschen gesellte sich eines Abends auch ein Fuchs zu uns ans Lagerfeuer. Erst machte er einen auf ganz harmlos und zog dann blitzschnell mit einer Tüte Baguette von dannen. Er scheint darin irgendwie Übung zu haben.
Insgesamt ist diese Ecke für mich die schönste in ganz Portugal. Gerade um diese Jahreszeit findet man noch Buchten die man ganz für sich allein hat. Im Sommer undenkbar.
Natürlich schaute ich mir auch in der Nachbarbucht das Treiben der Wellenreiter an. Aber zum Übernachten wählte ich dann doch wieder eine etwas ruhigere Ecke, natürlich wieder direkt am bzw. oberhalb des Atlantiks.
Auf meinem weiteren Weg gen Norden entlang der Küste verbrachte ich noch einen sonnig warmen Nachmittag auf der Landzunge von Tróia – südlich von Sétubal. An den kilometerlangen wunderschönen Dünenstränden konnte ich perfekt ausspannen und wagte sogar einen kurzen Sprung in den Atlantik. Zugegeben, die Wassertemperatur war zu dieser Zeit doch noch recht frisch.

Cabo de São Vicente
Cabo de São Vicente
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einsame Bucht
Sonnenuntergang
Fuchs
Traum-Bucht
Surfer
Landzung Tróia

Spontan entschloss sich meine Freundin mich auf meiner Reise für ein Wochenende zu besuchen. Da es somit nur 2 Tage waren, blieben wir in der Gegend um Lissabon. Wir besuchten das Cabo da Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. In Cascais entspannten wir am Strand und bummelten durch die Altstadt. Den 2. Tag schauten wir uns Lissabon an.
Diese Stadt konnte mich leider vor 10 Jahren nicht so recht begeistern. Dieses Mal war es zwar recht schön, aber ich finde weiterhin, dass es in Europa schönere Städte gibt. Allerdings ist die Fahrt mit der Straßenbahnlinie 28 E ein tolles Erlebnis. Auch schauten wir uns das Expo Gelände an und bummelten in der Altstadt durch allerlei schöne Gassen. Etwas nervend fand ich, dass einem im Zentrumständig Drogen angeboten werden. Und das abends aber auch am Tage. Auch das gastronomische Angebot ist im Zentrum erwartungsgemäß sehr touristisch, da sollte man liebeetwas Abseits einkehren. Leider macht Lissabon an vielen Ecken einen etwas runtergekommenen und dreckigen Eindruck. Wie gesagt, es war ein toller Tag in einer natürlich sehenswerten Stadt. Geschmäcker sind hier halt unterschiedlich.
Für mich ging es dann allein weiter nach Nazaré. Hier wollte ich unbedingt einen Stop auf meiner Tour einlegen. Vielleicht kennt der ein oder andere das berühmte Foto wo vor einem Leuchtturm eine Wellenreiter eine 30m hohe Monsterwelle abreitet. Dieses Foto ist genau hier entstanden. Die Wellen sind auch ein Teil, der zum Wandel des einst ruhigen Fischerdorfes zu einem touristischen Küstenort beigetragen hat.

Cabo da Roca
Cabo da Roca
Cascais
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Lissabon
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Nazaré
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Nach so viel „Wasser“ sollte es natürlich auch noch in die Berge gehen. Ich entschied mich für die Region um Arouca, grob zwischen Coimbra und Porto. Hier zog es mich ein ganzes Stück entlang des PR6 sowie des alten Postman Trails. Bei Temperaturen um die 25° und so gut wie keine Schatten spendenden Bäume ein ziemlich schweißtreibender Nachmittag. Dafür konnte man eine alte Miene sowie einige Wasserfälle bestaunen und kleine Bergdörfer erkunden. Eine richtig schöne Ecke hier abseits der Küste. Auf dem Rückweg konnte ich mir einen weiteren tollen Sonnenuntergang anschauen, dieses Mal jedoch nicht am Atlantik oder dem Mittelmeer sondern von einem knapp 1.100 m hohen Pass. Ein schöner Abschluss einer tollen Tour durch Potugal.

wenn Angela das sagt ...
port. Bergland
"Postman Trail"
alte Miene
PR6 Wanderweg
Bergdorf
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Waldbrand
 

Rückweg

Für meinen Rückweg von Portugal habe ich mir eine halbe Woche Zeit genommen. Von Portugal ging es in der Nähe von Bilbao ein letztes Mal an den Atlantik. Leider wurde aus meinem Abschlussbad in den Fluten nichts. Ein grauer Himmel und 12° hielten mich davon ab. Dafür schaute ich mir noch etwas Bordeaux an. Weiter ging es mit einem Stop in Lyon nach Genf. Hier legte ich einen etwas längeren Stopp ein. Zwar hielt der Sonnenschein weiterhin an, jedoch waren die Temperaturen jetzt spürbar kühler. Morgens herrschten beim Aufwachen nun wieder Minusgrade und am Tag schafften es die Temperaturen knapp in den zweistelligen Bereich.
Mein Rückweg führte mich dann weiter über Liechtenstein und am Bodensee vorbei.

bei Deba (E)
bei Deba (E)
Genf (CH)