auf in den Norden

Für die Anreise zum O Ringen habe ich mir einige Tage Zeit genommen. So konnte ich entspannt gen Norden reisen und immer wieder einen Abstecher in die schwedische Wildnis unternehmen. So legte ich am See Bolmen, unweit der Stadt Ljungby, einen 2-tägigen Stopp ein. Neben Ausspannen schnürte ich auch die Laufschuhe und drehte eine schöne Runde durch die angrenzenden Wälder. Auf dieser Runde konnte ich auch endlich mal wieder einen Elch in der freien Wildbahn treffen. Nach dem Lauf ging es in die Fluten des recht stürmischen Sees. Eine schöne Erfrischung.

Weiter ging es dann zum Nordost Ufer des größten Sees Schwedens, dem Vänernsee. Hier besuchte ich in Hjälmarsnäs die Picasso Statue.

Einen Großteil der Anreise absolvierte ich auf der E 45. Allerdings nutzte ich auch immer wieder kleinere Seitenstraße. So fand ich durch Zufall die alte Flößersiedlung Handsjöforsen und ging auf Entdeckungstour.

Brücke über den Gr. Belt
Picassoskulptur in Kristinehamn
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Handsjöforsen
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kurzer Abstecher nach Norwegen

Nach einer Woche O Ringen in der Region Åre, war mein nächstes Ziel der hohe Norden Schwedens. Ich wollte einen neuen Versuch zur Besteigung des Nordtoppen des Kebnekaise starten. Im letzten Jahr musste ich leider auf dem Südgipfel, dem Sydtoppen, abbrechen. Ich hoffte in diesem Jahr auf mehr Glück und Erfolg.

Da ich mich bereits bei der Anreise nach Åre getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ durch Schweden treiben ließ, ging es so nun auch genau so weiter.

Nahe der Grenze zu Norwegen verließ ich die Hauptstraße und schaute mir den Ansättåns Canyon, nahe Häggsjövik an. Um etwas an Kilometer zu sparen, ging es im Anschluss ein kurzes Stück durch Norwegen. 
Zurück in Schweden besuchte ich einen weiteren Wasserfall. Der Hällingsåfallet war schon deutlich touristischer und entsprechend recht gut besucht. Der Fluss Lilla Hällingsån stürzt hier 43 m die Bergwand hinunter und wirbelt im Anschluss durch einen 800 m langen und 15 m – 60 m breiten Canyon. Über Holzstege ging es immer wieder zu schönen Aussichten auf den Wasserfall sowie der Schlucht.

See Gysen
See Gysen
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Ansättåns Canyon
Grenze S - N
Hällingsåfallet

Vildmarksvägen

Im Anschluss ging es nun für mich auf den Vildmarksvägen. Hierbei handelt es sich um Schwedens höchstgelegenste Asphaltstraße. Die rund 500 km lange Straße verläuft von Strömsund im nördlichen Jämtland über Gäddede nach Vilhelmina im südlichen Lappland und mündet bei Dorotea in die E 45.

Allerdings war es nun auf Grund der etwas stärker besuchten bzw. befahrenen Straße schwieriger einen ruhigen und einsamen Übernachtungsplatz zu finden. Aber an einem See hatte ich dann wieder Erfolg und konnte direkt am See stehen. Abends konnte ich den Sonnenuntergang über dem See genießen. Am nächsten Morgen ging es dann direkt aus dem Bett in den noch im Nebel liegenden See zum Schwimmen.

Vorbei an weiteren Wasserfällen ging es nun in die Einsamkeit und die Weite Lapplands. Die Landschaft war mittlerweile genau nach meinem Geschmack. Kurz vor dem mit 876 m höchsten Punkt der Straße traf ich einen Radtouristen aus Deutschland. Wir plauderten eine ganze Weile, bevor sich ein jeder wieder auf den weiteren Weg machte.

Am schönsten von all den vielen Wasserfallen gefiel mir der Trappstegsforsen, was übersetzt Treppenstufenwasserfall bedeutet. Hier fällt der Fluss Långselforsen auf seiner gesamten Breite über unzählige Stufen.

auf dem Vildmarksvägen
blau in blau
am Leipigvattnet
Gaustafallet
auf dem Vildmarksvägen
Rast irgendwo im nirgendwo
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erste Schneefelder
höchster Punkt auf dem Vildmarksvägen
Stekenjokk
Stekenjokk
Trappstegsforsen
Trappstegsforsen
Trappstegsforsen
 

Reise in die Vergangenheit

In Sorsele besuchte ich ein im ehemaligen Bahnhofsgebäude untergebrachtes Museum. Hier konnte man sehr viel interessantes zur Inlandsbanen erfahren. Und noch dazu gab es ein Café mit leckerem Kuchen und Gebäck. Genau richtig für eine schwedische Fika, die berühmte Kaffeepause.

Und kurz vor dem Überqueren des Polarkreises traf ich dann auch auf die ersten Rentiere, sowohl am Straßenrand als auch mitten auf der Fahrbahn. Nun war ich in Schwedisch Lappland angekommen.

Für die kommende Nacht hatte ich mir den Gipfel des Berges Dundret ausgesucht. Auf dem 821 m hohen, südlich der Stadt Gällivare gelegenen Gipfel, hatte ich damals mit meinem Honker die Mitternachtssonne erleben können. Dafür war ich nun, 12 Jahre später, zu spät im Jahr unterwegs. Aber die Aussicht war genauso schön wie damals. Und auch ohne Geländewagen konnte ich über eine holprige Piste meinen damaligen Übernachtungsplatz gut erreichen.

Durch die letzten Tage war ich nun ausgeruht genug, um mich auf ein neues Abenteuer zu begeben.

Inlandsbanen
Bahnmuseum in Sorsele
schwedische Fika
erste Rentiere
Polarkreis - mal wieder ;-)
die unendliche Weite im hohen Norden
Blick auf Gällivare
Gipfel des Dundret
perfekter Rastplatz
Vorsicht!
 
 

Kebnekaise - ein neuer Versuch

Durch die letzten Tage war ich nun ausgeruht genug, um mich auf ein neues Abenteuer zu begeben.

Ziel meiner Reise in den hohen Norden war ein erneuter Versuch den Nordgipfel des Kebnekaise, dem höchsten Berg Schwedens, zu besteigen. Bereits 2011 startete ich einen ersten Versuch. Diesen musste ich aber nach am Starttag abbrechen, da ich mir Blasen gelaufen hatte. Im letzten Jahr (2022) war das Wetter nicht ideal, so dass ich auf dem Südgipfel aufgeben musste. Es gab starke Sturmböen, die ein Begehen des Grates zum Nordgipfel unmöglich machten.

In diesem Jahr hoffte ich auf mehr Glück. Allerdings versprach ein Blick auf den Wetterbericht ließ aber erneut Spannung aufkommen. Am besten sah noch der morgige Dienstag aus, bevor viel und tagelang anhaltender Regen einsetzen sollte.

Also ging es vom Dundret direkt nach Nikkaluotka. Hier packte ich die nötige Ausrüstung für die nächsten Tage zusammen und begab mich auf bekannte Wege. Anders als im letzten Jahr, entschied ich mich bereits auf dem Hinweg für die Fähre und konnte so knapp 5 km sparen. Allerdings für einen stolzen Preis von 450 SEK, umgerechnet ca. 40 EUR. Bereits auf dem Boot begann es leicht zu regnen.

Wie bereits im letzten Jahr, schlug ich mein Zelt knapp 1 km hinter der Kebnekaise Fjäll Station auf.

Kurz vor der Abreise bin ich noch von meinem altbewährten und Regen- und Sturmerprobten MSR Hubba HP 1 Personenzelt auf das MSR Freelite 2 gewechselt. Bei gleichem Gewicht, inkl. Unterlage und Heringen lediglich knapp 1.300 g, habe ich nun im Innenraum doppelt so viel Platz und ein Zelt was auch für 2 Personen geeignet ist. Der Probeaufbau im heimischen Wohnzimmer gelang recht problemlos. Allerdings ist dies etwas anderes als unter freiem Himmel bei Wind und Regen. Zwar konnte ich das Zelt recht gut aufbauen, allerdings schaffte ich es nicht, den Innenraum komplett trocken zu halten. Das war kein perfekter Start der Tour.

Nach einem Abendessen im Zelt ging es bereits am frühen Abend in den Schlafsack.

Am nächsten Morgen hatte ich mir den Wecker auf kurz vor 5 Uhr gestellt. Ich fühlte mich jedoch ziemlich kaputt und überlegte bereits jetzt, ob ich mich wirklich auf die Tour begeben sollte. Zum Großteil lag es wahrscheinlich an der Kälte und dem aber rasch abklingenden Regen. Geschlafen hatte ich ganz gut. Hatte ich hier evtl. schon eine Vorahnung was mich heute erwarten sollte? Ich frühstückte und machte mich dann doch gegen 5:30 Uhr auf den Weg. Genau wie im letzten Jahr wählte ich für den Aufstieg den Östra Leden, welcher über den Gletscher und einen kurzen und recht einfachen Klettersteig führt. Bis zur Querung des Baches im Aufstieg lief es noch recht gut. Auch war es trocken und man konnte noch viel von der Landschaft sehen. Nach der Querung des Baches ging es weiter steil bergauf. Hier hatte ich bereits ganz schön mit meiner Kondition zu kämpfen und musste immer wieder Pausen einlegen. Eigentlich fühlte ich mich in den letzten Monaten sehr fit. So wirklich konnte ich die jetzige Kondition nicht einordnen. Ich kämpfte mich bis zum Rand des Björlings Gletscher (Björling glaciär) auf ca. 1.560 m Höhe, machte eine längere Pause und montierte die Steigeisen. Auch wenn man die Steigeisen zu Beginn eigentlich noch nicht benötigt, fand ich es gerade zum Ende des Gletschers hin, wo es deutlich steiler wurde, sehr angenehm. Allerdings waren an dieser Stelle aktuell auch 2 Fixseile vorhanden. Hierdurch war zum einen der Abstieg vom Gletscher entspannter zu begehen, zum anderen konnte man den Einstieg in den Klettersteig nicht verfehlen.

Der sich nun anschließende Klettersteig war, wie bereits im letzten Jahr, für mich gut zu begehen. Der Fels war griffig und fest und die Stahlseile machten ein Versteigen eigentlich unmöglich. Nach dem Klettersteig war es nur ein kurzes Stück, bis ich unweit der Gammla Stuga (Alte Schutzhütte) auf den Västra leden traf. Etwas abseits des Weges lag dann auf knapp 2.050 m Höhe die neue Schutzhütte. Diese war aber auf Grund des schlechten Wetters nur sehr schwer auszumachen. Ich orientierte mich mit meiner digitalen Karte. In der Hütte kochte ich mir erstmal ein Mahl und zog mir trockene Sachen an. Der Regen war nun mittlerweile sehr unangenehm. Insgesamt brauchte ich hierher 6 Stunden. Dies war deutlich mehr als im letzten Jahr.

Nach dem ich mich gestärkt hatte, machte ich mich auf, den Südgipfel (Sydtoppen) zu besteigen. Am Beginn des Schneefeldes zog ich mir nochmals die Steigeisen an Den Rucksack hatte ich in der Hütte gelassen und hatte lediglich noch den Eispickel dabei. Da nun mittlerweile kaum noch Sicht vorhanden war, orientierte ich mich erneut digital. Vom Südgipfel auf 2.096 m Höhe war leider absolut keine Sicht. Zudem regnete es weiterhin und es wehte, wie bereits im letzten Jahr, ein ziemlich starker und kalter Wind, der dazu noch ziemliche Böen mitbrachte. In Richtung des Nordgipfel war zwar eine Pfadspur vorhanden, aber ohne jegliche Sicht und mit Böen würde ich auch in diesem Jahr hier meine Tour beenden und umkehren. Es fiel mir nicht leicht, aber alles andere wäre mehr als unvernünftig gewesen. Zu dem war ich auch bereits vom Aufstieg ziemlich platt und hatte noch einen recht langen Abstieg vor mir. So ging es für mich zurück in die Hütte wo ich mich nochmals stärkte und meinen Rucksack nahm. Nun machte ich mich im Dauerregen auf dem Västra Leden (dem westlichen Weg) zurück zu meinem Zelt. Der Weg bestand vorerst nur aus Geröll, welches teilweise wackelte und noch dazu durch die Nässe teilweise sehr rutschig war. Am Gegenanstieg zum 1.700 m hohen Berg Vierranvárri musste ich extrem kämpfen, bevor es im Anschluss dann immer weiter abwärts ging. Für den Rückweg brauchte ich nicht ganz 4 Stunden. Gegen 17:00 Uhr war ich völlig fertig und sehr durchnässt wieder an meinem Zelt. Ich kochte mir noch eine Mahlzeit und machte es mir im Zelt gemütlich. Die Tour war für mich extrem hart und führte mich sehr stark an meine Grenzen. Ich kann nicht sagen warum, fühlte ich mich im Vorwege doch sehr fit.

Am nächsten Morgen baute ich bereits gegen 5 Uhr mein Zelt ab. Zu diesem Zeitpunkt regnete es nicht. Aber direkt nach dem Packen und dem Frühstücken setzte erneut Regen ein. So entschied ich mich auch heute für die kurze Fährpassage. Auf dem Rückweg in die Zivilisation gönnte ich mir noch den obligatorischen Rentierburger. Auch dieser hatte mit rund 20 EUR einen stolzen Preis, schmeckte aber erneut super.

In Nikkaluotka packte ich mein Auto für die nächsten Tage und sprang noch unter die heiße Dusche. Was für eine Wohltat nach der ganzen Nässe und der recht frischen Temperaturen.

ein letzter Lichtblick
Start in Nikkaluotka
"Basislager"
Aufstieg auf dem Östra Leden
steiniger Pfad
Björlings glaciär
Björlings glaciär
Rückblick im Regen
Einstieg in den Klettersteig
auf dem Sydtoppen bei Sturm und Regen
obligatorischer Rentierburger zur Stärkung
der Regen begleitete mich gen Süden

raus aus dem regen

In der Nähe von Luleå deckte ich mich in einem Supermarkt mit neuen Lebensmitteln ein und gönnte mir in einer Pizzeria eine leckere Pizza. Ein Übernachtungsplatz direkt am See Luleälven war schnell gefunden. Aber was heißt See, eigentlich war es eine Ostseebucht.

Am nächsten Morgen war es sogar so trocken, um meine nassen Sachen im Wind trocknen zu können. In der Zwischenzeit erkundete ich die Umgebung bei einem ausgedehnten Spaziergang. Den Mittag verbrachte ich dann in der Nähe von Skelleftehamn direkt an der Ostsee.

Am Abend machte ich es mir dann an einem schönen Sandstrand in der Nähe von Nordmaling gemütlich. Bevor ich den Kocher anwarf, erkundete ich auch hier noch die Umgebung. Man konnte immer wieder auf schöne Felsformationen klettern. Im Anschluss ging es dann noch kurz zu einem Bad in die Ostsee, bevor ich mich im Sonnenuntergang stärkte.

am Luleälven
Trockenzeit
bei Skelleftehamn
Ostseestrand Farskäret
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Farskäret

rund um hudiksvall

Leider begleitete mich am nächsten Tag auf meiner Fahrt erneut Regen. Aber die Landschaft der Höga Kusten konnte ich im Herbst letzten Jahres bei strahlendem Sonnenschein auf meiner 6-tägigen Wanderung ausgiebig genießen.

Bei Hudiksvall versprach das Wetter Besserung und so verließ ich die E4 um einfach das Hinterland auf eigene Faust zu entdecken. Neben etlichen Seen und viel Wald entdeckte ich in Moviken ein sehr interessantes Gebäude. Es handelte sich um einen ehemaligen Hochofen, welcher nun als Museum dient. Im Anschluss besuchte ich noch den Hafen und konnte bei einem Spaziergang hier sehr viel Kunst entdecken.

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz landete ich am Nordufer des Norra Dellen. Ein glasklarer See mit einem riesigen Sandstrand. Direkt am See liegt ein Lagerplatz der aktuell von Pfadfindern besucht wurde. So gab es am Abend noch eine schöne Feuer-Show und viel Gesang am Lagerfeuer. Aber vorher schnürte ich noch die Laufschuhe. Ich hatte einen Wegweiser zu einem Hüttendorf namens Dyrvallen entdeckt. So ging es auf schönen Trails zu einem ca. 3 ha großem Areal mit restaurierten, alten Almhütten. Ein schöner Lauf von knapp 8 km Länge.

Am nächsten Tag ließ ich mich noch weiter durch die schöne Landschaft treiben. Durch Zufall entdeckte ich in einer App, das heute ganz in der Nähe ein Treffen von Geocachern stattfand. Ich entschloss mich zu einem Besuch. Es war eine kleine Runde von 5 Personen. Aber die Lokation war gut ausgesucht. Es gab leckeres Eis und lustige und interessante Gespräche. Es war ein toller Nachmittag, sogar erneut mit Sonnenschein.

Högakustenbron
lecker
Fika
Hochofen Moviken
Hochofen Moviken
Hochofen Moviken
Hochofen Moviken
Kunst am Hafen von Moviken
Kunst am Hafen von Moviken
Ora
Ora
Sundowner am Norra Dellen
Norra Dellen oder schwedische Karibik
Sjuvallen
Stensgärde
SB Shop
SB Shop
schwimmende Bastu

Am Abend hatte ich dann eine erneute Elchbegegnung. Dieses Mal sogar eine Elchkuh mit 2 jungen Elchen. Dies war auf dieser Tour nun schon meine zweite Begegnung mit diesen tollen Tieren. Was für ein entspannter Ausklang meiner Reise.

Mein nächster Stop am Vätternsee war dann wieder verregnet. Da der Wetterbericht auch für die nächsten Tage weiter Regen ankündigte und noch dazu Sturm versprach, machte ich mich dann auf die direkte Rückreise nach Kiel.

Es war eine ganz andere Reise als geplant. Ich genoss es aber sehr, mich einfach durch Schweden abseits der Hauptstraßen treiben zu lassen, die Natur und Ruhe zu genießen und immer wieder tolle Orte zu entdecken.

Kirche von Delsbo
Elch Family
Norrlands Gold
Stora Lund am Vätternsee