Auszeit in Skandinavien

Im Herbst 2009 habe ich die Chance genutzt 6 Wochen in Finnland bzw. in Skandinavien auszuspannen.

Süd-Finnland

Die ersten 3 Wochen wurden in Süd-Finnland verbracht. Neben puren Entspannen in mitten der Natur wurden natürlich auch schöne MTB Touren unternommen.

Kisko
Fiskari
Pohja
Tammisaari
Vaesterby
Teijo
Kurkelanjärvi
Tuoharo
Lohja
Lohja
 
 

Helsinki

Impressionen vom Tagestrip nach Helsinki

alte Markthalle
Uspenski Kathedrale
Nationaloper
Parlament
Felsenkirche
Dom

Reise ans Ende der Welt!

... na ja nicht ganz, aber am 11. Oktober gehts von Helsinki per Autoreisezug nach Rovaniemi. Und von dort soll es zum nördlichsten Punkt Europas gehen. Aber nicht zum Nordkap sondern zu einem noch 1.380 m weiter nördlich gelegenen Punkt, nämlich zur sestlich benachbarten Landzunge Knivskjellodden auf 71°11'08"N, 25°40'30"E. Mal sehen wie weit ich kommen werde. Auf Schnee und Minustemperaturen im 2-stelligen Bereich bin ich eingestellt.

Angekommen im Winter bei 15° unter Null!!

Es war schon eine etwas ungewohnte Kälte die mir heute morgen gegen 08:00 Uhr in Rovaniemi entgegen schlug. Es waren sage und schreibe 15° unter Null (!). Allerdings stieg das Thermometer bis zum Abend auf 3° unter Null. Was blieb war der strahlende Sonnenschein und die Puderzuckerhaube über finnisch Lappland.

Heute ging es knapp 300 km gen Norden durch die einsamen und verschneiten Weiten Lapplands.

Einen Abstecher nachte ich auf den 530 m "hohen" Levi Fjell. Levi ist der zweitgrößte Wintersportort Finnlands. Außerdem wanderte ich etwas im 1,02 km² Pallas-Yllästunturi Nationalpark. In der Mitte des Parks gibt es, wie sollte es in Finnland anders sein, eine für jedermann frei zugängliche Holzofensauna.

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Levi
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Ounasjärvi
Pallasjärvi
Ounasjärvi

Auf in den nordwestlichsten Zipfels Finnlands

Heute ging es in das "skandinavische Dreiländereck". Los ging es gegen 9:00 Uhr bei den schon gewohnten 14° unter Null und strahlendem Sonnenschein. Bei diesen Temperaturen scheint sich die Volvo-Standheizung richtig wohl zu fühlen und so konnte ich direkt in ein mollig warmes Auto einsteigen.
Vorwärts ging es. Die endlos scheinenden Straßen immer an der Grenze zu Schweden entlang. Es erscheinen die ersten Berge am Horizont während die Landschaft immer eintöniger wird. Bäume, wie wir sie aus Deutschland kennen, waren von nun an kaum noch zu sehen.

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Highway gen Norden
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Autofahren macht hier zwar so richtig Spaß, aber das kann ja schließlich nicht alles sein. Da es mir derzeit etwas zu kalt ist, um in die Pedalen zu treten, habe ich heute die Wanderschuhe geschnürt und den heiligen Berg der Samen bestiegen. Ich habe den Saana über einen vier km langen Wanderwag vom 556 m hoch gelegenen Dorf Kilpisjärvi erklommen. Die Strecke klingt zwar nicht lang, aber es sind immerhin knapp 500 Höhenmeter bis zum Gipfel auf 1.029 m zu überwinden. Für jemanden aus Schleswig-Holstein schon etwas ungewohnt, misst doch unsere höchste Erhebung gerade mal 168 m.

Tagesziel
500m geschafft
Gipfel in den Wolken
Blick vom Gipfel
Geschafft!
Blick vom Gipfel
Blick vom Gipfel
Gipfelbuch
"Himmelsleiter"

Tausche Kälte gegen Schnee

Ein letzter Blick auf den Saana und auf geht´s in ein neues Reiseabenteuer - auf ein neues Land zu entdekcen, auf nach Norwegen.
Tja so neugierig waren die rentiere in Finnland nicht. Wollen wahrscheinlich mal schauen welcher wagemutiger mit seinem PKW Norwegen um diese Jahreszeit ohne Spikes bereist. Und ich werde längere Zeit kaum weitere Pkws ohne diese "Stahlreifen" sehen.
Das erste Ziel liegt zwar nicht auf meiner direkten Route, aber die Stadt Tromsø wurde so interessant beschrieben, da musste ich einfach einen Abstecher machen. Da es noch Vormittag war, und zum einchecken im Hotel noch etwas früh, beschloss ich einen Versuch zu starten den Hausberg von Tromsø zu erklimmen. Natrülich nicht auf die bequeme Art mit der Seilbahn sondern zu Fuß. Los ging es an der Talstation. Erst oberhalb der E8 und dann wieder Richtung Gipfel. Leider wurde der Schnee immer mehr. Bei knapp 330 m war dann Schluss. Ein Weg war nun nicht mehr zu erkennen und Stellenweise reichte der Schnee bereits bis knapp über die Knie.
Nach dem Einchecken im Hotel und einer Dusche ging es auf Sightings durch Tromsø. Highlights, neben der schönen Altstadt, war der Beusch des Erlebniszentrums Polaria. Hier kann man die Arktis erleben. Unter anderem gibt es einen sehr eindrucksvollen 3D Film zum Thema. Als nächstes Stand die Besichtigung der Eismeerkathedrale, wie die Kirch von Tromsø genannt wird, auf dem programm. Da die Kirch nicht auf der Insel liegt, geht es zu Fuß über die beeindruckende Brücke.
Am Abend habe ich mir dann noch mit dem Auto eine Rundfahrt durch das Tunnelsystem von Tromsø gegönnt. Fast die komplette Stadt scheint untertunnelt zu sein. Sogar Kreisverkehre gibt es unterhalb der Stadt. Allerdings ist der Hintergrund dieses Bauwerkes nicht so lustig. Nach dem Tromsø sehr stark im 2. Weltkrieg zerstört wurde, beschloß man zum Schutze der Bevölkerung vor den kalten Wintern Schutzräume zu bauen.

Kilpisjärvi
Rentiere
Storfjorden
Storsteinen
Tromsø
Eismeerkathedrale
Eismeerkathedrale
Amundsen Denkmal
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Polaria
Bibliothek
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Die erste Nacht in der Natur

Bei milden Temperaturen und Nieselregen ging es auf der E8 zurück in Richtung finnische Grenze. Als heutiges Tagesziel war Guosjavri, ein Stausee am Haltimassiv, geplant. Hier wollte ich übernachten und am folgenden Tag den Haltitunturi besteigen. Er ist zwar nicht der höchste Berg des gleichnamigen Massives, jedoch der höchste Berg Finnlands. Nach meinen Recherchen ein nicht schwer zu erklimmender Berg. Die Herausforderung liegt vielmehr in seiner abgeschiedenen Lage. Von finnischer Seite kommt man nur durch eine mehrtägige Tour zum Gipfel. Lächerlich dagegen die paar Stunden Aufstieg von norwegischer Seite.
Allerdings kam ich heute nur bis auf 20 km an den Bergsee heran. Wie war das gleich mit dem Permafrostboden im Polaria in Tromsø? Der Boden taut nur auf den ersten 10 cm. Genauso war die Straße zum Stausee. Steil und eine einzige Schlammpiste. Während ich mich mit dem Gedanken an das Umkehren abfand und die letzte Kehre erklomm, stand auf einmal ein Elch vor meinem Wagen. Komisch, die sind hier in Norwegen viel näher als in Finnland.
Also ein Stück zurück des Weges und auf dem Parkplatz das Lager aufgeschlagen. Für den Nachmittag beschloss ich die Umgebung noch etwas zu erwandern. So fand ich ehr zufällig die alte "Erzstadt" Ankerlia die seit geraumer Zeit ein Freiluftmuseum ist. Auch entdeckte ich bei meinem Streifzug den größten Canyon im nördlichen Norwegen. Den Versuch den Gipfel Moskogaisa zu besteigen musste ich auf der Hälfte des Weges abbrechen. Der Weg wurde immer eisiger und das so nah am Abgrund war mir zu riskant.
Zurück am Parkplatz kam ich noch ins Gespräch mit einem walkenden älteren norwegischen Ehepaar.
So ließ ich diesen aufregenden Tag gemütlich am Lagerfeuer ausklingen. Aber es sollte noch spannend werden.
Ich hatte schon einige Bilder von Polarlichtern gesehen und natürlich gehofft diese auch irgendwann einmal zu sehen. Ich dachte bis zu diesem Abend immer das Polarlichter grün sind. So ignorierte ich erst einmal den hellen Lichstrahl der hinter dem berg in den Himmel stieg. Aber als der Lichtstrahl immer kräftiger wurde und zu dem Strahl sich genau gegenüber des Tals noch eine ganze helle Wolke abzeichnete griff ich doch zur Kamera. Und siehe da, auf dem bild sahen die Lichtspiele ganz grün aus. Es ist schwer zu beschreiben welch seltsames Gefühl diese Himmelserscheinungen in einem aufkommen lässt. Völlig gesättigt vom nordischen Erlebnissen sank ich in meinen Schlafsack und genoss die erste Nacht in der wirklich freien Natur.

Elch
Kafjorddalen
Ankerlia
Schlammpackung
Schlammpackung
Desgin-Schutzhütte
Desgin-Schutzhütte
Parkplatz ohne ...
und mit Zoom
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Moskogaisa
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Polarlichter

Das Polarlicht (auch Aurora borealis, d. h. Nordlicht oder Aurora australis, d. h. Südlicht) ist eine Leuterscheinung (genauer ein Elektrometeor), die beim Auftreffen geladner Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre an den Polen der Erde hervorgerufen wird. Polarlichter sind meistens nördlich 60° nördlicher Breite und südlich 60° südlicher Breite zu beobachten. (Quelle: Wikipedia)

Haltitunturi - das Höchste in Finnland!

Nach dem am nächsten morgen beim Frühstück erst ein Audi Kombi und dann noch ein Kleinwagen die Schlammpiste passierten stand fest, ein neuer Versuch wird gestartet.
Den Audi fand ich nach 1/3 des Weges geparkt. Es war ein A6 quattro mit Spikes auf ellen 4 Hufen. Aber da war ja noch der Kleinwagen irgendwo vor mir. Der Wag war heute noch nicht so aufgeweicht und so quälte ich mich mittels Winterreifen immer weiter. ich beschloss aus Vernunft an einer berghütte neben dem klienwagen zu parken. Es war ein Subaru, der einzige PKW mit serienmäßigem Allrad, und ebenfalls Spikes auf allen Reifen. Da war ich schon etwas Stolz auf meinen Volvo und die guten Winterreifen. OK, ich habe auf halbem Weg die Schneeketten angelegt. Aber nur auf 2 von 4 Reifen.
Der Haltituntiru war von hier noch nicht auszumachen. So beschloss ich zu Fuß der Straße weiter zu folgen und nach gut 3 km einen beliebigen Gipfel zu erklimmen bzw. die mit Steinen gesäumte Wiese steil bergauf zu gehen. So stand ich kurze Zeit später auf "meinem" ersten norwegischen Gipfel - auf knapp 870 m. Es sah aus wie im Hochgebirge, erstaunlich das man noch deutlich unter 1.000 m war. Schon eine einzigartige Landschaft hier im hohen Norden.
Auf dem Rückweg wollte ich mein Glück nun endgültig herausfordern und sichte mir noch einen 2. Gipfel aus - einen noch höheren. Der Weg dorthin führte teilweise durch gefrorenes Moor und über kleine Bäche. Nach einiger Zeit war auch dieser Gipfel erklommen. Nun stand ich auf immerhin fast 900 m. Na bitte geht doch.  Das war für die beiden nicht geschafften Gipfel der letzen Tage!
Zurück am Auto beschloss ich noch zu schauen ob man in der Hütte übernachten könne. In der Hütte war grad der Subarufahrer mit seinem Sohn dabei den Boden zu erneuern und die Hütte für den Winter und die Bergwacht vorzubereiten. Normalerweise könne man hier schlafen aber jetzt ist es eine Baustelle - so leider seine Antwort.
Ich kam sehr schnell ins Gespräch mit dem Mann. So, so aus Deutschland komme ich, meinte er nach einiger Zeit. In Deutschland war er noch nie. Was solle er da, er gibt dort kaum richtig heiße Sommer und Winter ja sowieso nicht. So wirklich widersprechen konnte ich ihm da nicht. Nach einigem plaudern gab er mir den Tipp bald ins Tal zu fahren. Es soll Schnee bis auf 300 m geben. So verabschiedete ich mich und auf dem Weg zum Auto fielen bereits die ersten Schneeflocken. Wahnsinn diese Norweger und ihr Naturgefühl. Oder gab es hier einen zuverlässigen Wetterbericht?
Als ich auf dem halben Weg die Schneeketten wieder demontierte kam der Subarufahrer um die Kurve. So plauderten wir ein 2. Mal. Er wieder in seinem perfekten Englisch und ich, naja sagen wir es so, wir verstanden uns. Er erzählte mir von dem größten Canyon im Norden Norwegens. Von den Plänen eine Aussichtsplattform dort zu bauen, von den Scharen Finnen die jeden Sommer hier einfallen, oben campen und "ihren" Berg besteigen, von den Schneemassen die bis Ende Juni - teilweise bis Mitte Juli - liegen und die Straße unpassierbar machen, von dem Ferienhaus das Finnen dort auf der Alm gehört, von den alten Erzminen und über dieses und jenes.
Viel zu schnell verabschiedeten wir uns nun ein 2. Mal.
Am späten Nachmittag ging es für mich noch ein paar Kilometer auf der E6 in Richtung Norden bevor ich ein Hotel aufsuchte. Dieses Mal mit Abend- und Frühstücksbuffet.  

Schlafplatz
"bad road"
1. Gipfelglück
1. Gipfelglück
Haltimassiv
(Eis-) Moor
2. Gipfelglück
Guosjavri
Guosjavri
Eis-Piste
Guosjavri
"bad-road"

Vom Norweger der nur bedingt Recht hatte und ein finnisches Bilderbuch in der Finnmark!

Nach dem das Abendbuffet, sagen wir mal landestypisch ausgefallen war, ist das

Frühstücksbuffet voll nach meinem Geschmack. Heute sollte es auf der E6 weiter in Richtung Nordkap gehen. Am Vorabend hatte ich mich im Internet noch über den Ort Alta informiert, das Klang recht interessant.

Auf der Route Richtung Norden musste ich über einen kleinen Pass, den Kvænangsfjellet. Und hier zeigte sich das der nette Norweger vom Vortag doch nicht so ein perfekter Wetterfrosch war. Denn die dünne Schneedecke begann schon bei knapp 200m. Aber es klappte dieses Mal ohne Schneeketten. Doch gut das ich die letzte Nacht nicht in der Berghütte verbringen konnte.

Kurz nach dem Mittag erreichte ich Alta. Das erste Highlight sollte das Alta Museum mit seinen Felszeichnungen im Freiluftbereich sein. Hier findet man die umfangreichste steinzeitliche Felskunst Nordeuropas. Die Felsgravuren sind zwischen 6500 und 2000 Jahre alt. Zur besseren Sichtbarkeit wurden die Darstellungen mit roter Farbe eingefärbt. Deshalb werden sie auch "Felszeichnungen" genannt. Die Szenen haben rituelle Bedeutung und

geben Einblick in die Welt der ersten Menschen im hohen Norden. Zum ersten Mal erlebte ich Norwegen im Sonnenschein. Ideales Wetter für einen Spaziergang über das Freiluftmuseum, an den Hängen des Altafjordes. Die im Eintrittspreis beinhaltete Broschüre, sogar auf Deutsch, erläutert ausführlich die einzelnen Zeichnungen und ihre vermutliche Bedeutung.

Nach soviel Kultur muss es nun einfach wieder in die Natur gehen. Als letztes Ziel dieses Tages war geplant, einen geeigneten Schlafplatz in Gargiafjellstue zu finden. Von hier aus wird es am nächsten Tag zum Sautso-Canyon, Nordeuropas größte und tiefste Schlucht gehen. Komisch so was ähnliches hatte ich erst am Vortag gehört, aber egal. Nach einem kurzen Plausch in dem dortigen Haupthaus, wo ich neben einer Einladung zu einer Mountainbikeveranstaltung (700 km), für 10 Kronen eine sehr detaillierte Kartenkopie aushändigt bekam, ging es endlich wieder in die Wildnis. Der Asphalt hörte auf und es ging auf einem unbefestigten Weg in

Richtung Canyon, Während ich den Startpunkt für meine morgige Wanderung suchte, kam ein Ehepaar des Weges. Auch hier kam man sofort ins Gespräch. Es waren Finnen. Das Ehepaar sammelt in der Finnmark Bilder für einen Fotoband den sie herausbringen wollen. Leider vergaß ich nach den Namen der Beiden zu fragen. So werde ich den Fotoband wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Schade eigentlich!

Leider war der Wind auf der „Hochebene" so kalt, das ich mir im Tal einen schönen Platz für mein 2. Outdoor-Schlaferlebnis im Auto suchte. Wobei auch hier zwischen Hochebene, wo es außer Gras und Steine nichts gibt, und dem, Tal mit richtigem Wald nur wenige Höhenmeter liegen. Schon eine komische aber auch sehr beeindruckende Natur hier oben im hohen Norden.

Kvænangsfjellet
Kvænangsfjellet
Kvænangen
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Alta Museum
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Altafjorden
Altafjorden
Gargiafjellstue

Wandern und Mountainbiken in der Region Alto

Nach einer ruhigen Nacht in der freien Natur und einem guten Frühstück ging es um 8:30 Uhr am oberen Parkplatz auf in Richtung Sautso Canyon, Nordeuropas größte und tiefste Schlucht. 7 km betrug die ausgeschilderte Entfernung pro Richtung. Die Wanderung war schon etwas eigenartig. Die Landschaft bot nicht wirklich viel interessantes. Zum Glück war der Weg gut mit einer roten Markierung gekennzeichnet. Bei schlechter Sicht ist dies sicherlich schon etwas abenteuerlicher. Es ging über, zum Glück, gefrorene Moorflächen und es mussten zudem noch 3 kleine Flüsse überquert werden. Dies gelang mir zum Glück ohne ausrutschen und mit fast trockenem Fuß. Die letzten 80m geht es steil bergab durch ein Birkenhain. Und dann steht man an der Kante. 300m unterhalb schlängelt sich der Altaelva durch die Schlucht. Ein wirklich imposantes und beeindruckendes Schauspiel. Leider schaffte es die Sonne zu dieser Jahrszeit kaum noch hinter den flachen Hügeln hervor. Sie stand einfach schon zu tief am Horizont.

Der Rückweg war etwas beschwerlicher. Die Moorflächen waren immer wieder auf den ersten Zentimetern aufgetaut. Ab und an versank ich bis zum Knöchel im Morast. So brauchte ich zurück etwas mehr als die 1,5 Stunden für den Hinweg. Als ich am Auto eintraf war auch das mir bereits bekannte Norwegenwetter wieder aufgetaucht. Es begann zu nieseln.

Zum Glück dauerte der Schauer nicht all zu lang, und da es erst Mittag war, beschloß ich in der Altaregion noch etwas Mountainbike zu fahren. Nichts spektakuläres. Einfach nur etwas quer über verschiedene Langlaufloipen. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich immer Langlauf würde auf ebenen Wegen ausgeübt. In Norwegen zumindest nicht. Es war eine schöne berg- und tal Strecke.

Nach soviel Sport ging es am späten Nachmittag auf der E6 bis nach Skaidi. Hier verließ ich die ostwärtsführende E6 und bog nördlich nach Hammerfest ab.

Am Abend ließ ich den Tag bei einer leckeren Pizza am Hafen von Hammerfest gemütlich ausklingen. Morgen schon werde ich in Skaidi wieder auf die E6 auffahren und einem neuen Abenteuer entgegenfahren.

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Weg zum Canyon
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Sautso Canyon
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E 6 Richtung Norden
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Immer weiter gen Norden

Frisch ausgeruht ging es heute mal zur Abwechslung auf einen Stadtrundgang. Naja so richtig viel zu bieten hat Hammerfest für meinen Geschmack nicht. Als erstes erklomm ich über den Zigzag Pfad den Hausberg. Von hier oben hat man einen schönen Blick über die Stadt und das Fjord.
Als nächstes schaute ich mir noch das Meridian-Denkmal zur Vermessung der Erde und das Open Air Museum an. Bei einem starken und eisigen Wind schaute ich mir als Abschluß meiner Stadtbesichtigung noch das Einlaufen des Hurtigrutenschiffes von Skansen aus an.

Nach soviel Stadt ging es nun endlich wieder in die Weiten der Finnmark. In Skaidi folgte ich nun der E6 ein weiteres Stück gen Osten bevor ich dann auf die E69 gen Nordkap abbog. Von nun an folgte die Straße immer der Küste des Porsanger-Fjord. Es wehte nach wie vor ein sehr starker und eisiger Wind.

Als Maut musste ich auf der E69 in Richtung Norden lediglich 145 NOK zahlen. Das sind nicht ganz 18 EUR. Da hatte ich mit mehr gerechnet. 

Bei der Suche nach einem Quartier landete ich, so die eigene Werbung, im nördlichsten Fischerdorf der Welt - in Skarsvåg. Hier fiel meine Wahl auf das Mini Motellet. Ein wirklich uriges Quartier. Kein allzu großer Komfort aber in der Ferienwohnung ist alles was man braucht (Du, WC, Heizung, warmes Wasser, Miniküchenblock) vorhanden. Und das für norwegische Verhältnisse zu einem Spotpreis von gerade Mal 400 NOK.

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Hammerfest
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Hurtigrute
Meridian
E 69
E 69
E 69
Skarsvåg

2 Slowaken und 4 Finnen in der Finnmark

Am nächsten Morgen hatte der Wind nachgelassen und der Himmel sah viel versprechend aus. Kaum auf die E69 in Richtung Nordkap eingebogen, traf ich 2 trampende Slowaken. Ich bot ihnen an sie wenigstens ein Stück des Weges mitzunehmen. Wir kamen natürlich schnell ins Gespräch. Sie schlagen sich zum Nordkapp durch und hatten auch Tromsø und Alta besucht.
7 km vor ihrem Ziel verabschiedeten wir uns. Für mich hieß es hier das Auto parken und den Rucksack umschnallen. Nun ging es 9 km entlang dem markierten Pfad über Geröll und Sumpf. Immer wieder versank ich mit meinen Wanderschuhen bis zum Knöchel im Schlamm. Aber nach etwas mehr als 2 Stunden war es geschafft. Ich stand am nördlichsten Punkt - Knivskjelodden. Und das bei strahlendem Sonnenschein. Ich trug mich in das „Gipfelbuch" ein und machte mich auf die Suche nach dem hier versteckten Geocache. Den Kleinen musste ich einfach finden. Nach einiger Kletterei habe ich ihn dann gefunden. Na bitte, geht doch! Noch etwas den Nahrungsspeicher aufgefüllt und es ging den Weg wieder zurück.
Die Sonne stand mittlerweile so tief, dass ich immer wieder Schwierigkeiten hatte die nächste Wegmarkierung auszumachen. Zum Glück hatte ich ja mein GPS dabei. So brauchte ich nur meinem Track vom Hinweg folgen. Nach kurzer Zeit traf ich auf 4 junge Finnen. Nach einem kurzen Plausch ging es für sie zum nördlichsten Punkt und für mich durch den Schlamm und Matsch zurück zum Auto.
Zurück am Auto fuhr ich noch die letzten Kilometer zum Nordkap. Der Eintrittspreis von über 200 NOK pro Person blieb mir erspart. Allerdings auch die Souvenirläden und alles andere. Zu dieser Jahreszeit ist lediglich von 12:30 Uhr bis 14:30 Uhr geöffnet. Also einmal zum Globus und dann zurück in meine Mini Motell.

Auf diesen Breitengraden kann sich das Wetter schnell ändern. Wind und Nebel können auch an Sonnentagen plötzlich wie ein ungebetener Gast auftauchen. Hinterlasst daher immer eine Nachricht im Auto, mit der Angabe, wann und mit welchem Ziel Ihr Euch auf den Weg gemacht habt. Ebenso ist winddichte Kleidung, Verpflegung sowie Karte und Kompass bzw. GPS mitzunehmen ratsam.

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Weg nach Knivskjelodden
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Knivskjelodden
Knivskjelodden
Nordkap
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Nordkap
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Blick zu Knivskjelodden
Nordkap
Mini Motellet

Der Abschied naht!

Viel zu schnell vergeht die Zeit. Heute nun geht es allmählich in Richtung Süden. OK das ist auch nicht so schwierig, wenn man am nördlichen Ende Europas ist. Aber da die Zeit wie im Fluge vergeht, heißt es heute Kilometer machen. Diesmal auf dem Asphalt mit dem Auto und leider nicht mit den Wanderschuhen durch die Natur.
Von der Insel Mageraya geht es die vom Hinweg schon bekannte E 69 an der Küste entlang und weiter auf der E 6 am Westufer des Porsangerfjord, dem viert längsten Fjord Norwegens, entlang. In Lakselv, am Ende des Fjordes, verlasse ich die E 6 und entscheide mich für den nördlichen Weg um nach Tana zu gelangen. Tana liegt am gleichnamigen Fluss, welcher übrigens zu den lachsreichsten in Europa zählt. Aber Fisch ist leider nicht so mein Thema.
In Tana treffe ich auch wieder auf die bekannte E 6 wieder. So das Tagesziel ist erreicht und nun heißt es wieder einmal übernachten in der norwegischen Natur.

Wintereinbruch
Wintereinbruch
Honningsvåg
Porsanger Fjord
Abendstimmung
Abendstimmung

Abschiedsrunde an der norwegischen Barentssee

Da mein 4 wöchiges Ruslandvisum leider morgen ausläuft, und es somit nichts mit meinem 2. Russlandtrip auf der Reise wird, habe ich beschlossen etwas russische Luft von der norwegischen Küste der Barentssee zu schnuppern.
Heute geht es am Nordufer des Varangerfjord entlang. Das schönste Stück dieser Straße kommt für mich erst hinter Vardø. Auf den knapp 40 km von Vardø nach Hammingberg durchquert man nicht nur eine karge sondern eine unwirkliche Landschaft. Die Straße schlängelt sich um Buchten mit feinsten Sandstränden und dann wieder durchquert man bizarre Felslandschaften.
Hammingberg, so erfahre ich auf einer Infotafel, war einst ein Fischerdorf welches dem industriellen Fischfang zum Opfer fiel und verlassen wurde. Inzwischen ist dieses kleine Örtchen wieder bewohnt, wird aber hauptsächlich als Ferienort genutzt.
Auf dem Rückweg besuche ich noch Vardø. Auf die Insel gelangt man durch den knapp 3 km langen Eismeertunnel. Hier besichtige ich die nördlichste Festung der Welt und zugleich die einzige in ganz Norwegen.
Auf dem Rückweg hatte ich die Idee in Vadsø auf die Hurtigrute aufzuspringen und mir so den langen Weg um das Varangerfjord bis nach Kirkenes zu ersparen. Leider fand ich im ganzen Hafengelände niemanden der mir Auskunft zu den Fahrzeiten geben konnte. In einem Aushang entdeckte ich einen Fahrplan von 1994 (!) danach fuhr die Linie nur zwischen Mai und September. Eigentlich verkehrt die Hurtigrute heutzutage täglich. Aber es war vor Ort einfach nichts ausfindig zu machen. Also blieb mir nichts weiter übrig als ein weiteres Mal Kilometer mit dem Auto zu machen.

Varangerfjord
Hamningberg
Traumstrand
Traumstraße
Vardø
Vardø

Ende eines norwegischen Abenteuers

Eigentlich sollte es am Vorabend noch bis nach kirkenes gehen. Aber ich entschied mich spontan meine Pläne umzuwerfen. In Neiden verließ ich die E6 und reiste aus Norwegen aus und nach Finnland ein.

Ich fuhr an diesem Abend in die finnische Nacht und schlug mein Nachtlager im verschneiten Finnland in der Nähe von Inarie auf.

Heute muß es endlich wieder in die Natur hinaus. Ein Ziel war schnell gefunden. Es sollte die Kirche von pielpajärvi, die sogenannte Wildniskirche, werden. Da die Kirche mitten in der Einöde liegt erreicht man diese nur über einen 4,5 km langen Fußmarsch. Der Weg ist nicht sehr anspruchsvoll aber heute lauert unter Schneedecke teilweise blankes Eis. Das lässt die Gehzeit doch länger als

erwartet werden. Die Kirche steht jedem offen. Gottesdienste finden jedoch nur zum Mittsommerfest sowie am Karsamstag statt.

Am Nachmittag tankte ich im Sami-Museum Siida noch etwas Kultur rund um das Leben der Samen aber auch der Natur des Nordens.

Natürlich durfte auch das mittlerweile tägliche "km machen" gen Süden nicht fehlen. Als Etappenziel stand heute noch Sodankylä auf dem Plan. Also ging es gemütlich über die verschneiten Straßen Lapplands.

Am Ziel angekommen gönnte ich mir heute mal wieder etwas Luxus. Ein Bett mit Frühstück und eine Saune in der Herberge sollten es sein. Nach 2 Outdoornächten in Folge doch ganz angemessen.

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Kirche Pielpajärvi
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Pielpajärvi
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Lappland - Pisten
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Zurück in die Zivilisation

Am Samstag geht es mit dem Autozug über Nacht von Rovaniemi zurück nach Helsinki. Ich bin diese Strecke bereits 2mal mit dem Auto gefahren. Die verbleibende Woche wäre einfach zu kurz um die Fahrt und die Landschaft zu genießen. So gönne ich mir etwas Luxus.
In Südfinnland heißt es dann nochmals ausspannen bevor am 3. November die Fähre in Richtung Schweden und die damit verbundene Rückfahrt nach Deutschland ansteht.

Übernachtungstips

An dieser Stelle möchte ich Euch die Übernachtungsstationen vorstellen, die mir mit Abstand am Besten gefallen haben:

Finnland

Hotelli Hetan Majatalo
Riekontie 8
FIN 99401 Enontekiö

Sehr schönes rustikales Hotel im NW Finnlands. Natürlich mit Sauna und reichhaltigem Frühstücksbuffet.

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Kilpidjärven Lomakeskus
FIN 99490 Kilpisjärvi

Der Campingplatz am Fuße des Saana Berges verfügt über Appartements. Die Appartements sind mit einer Küche, Spülmaschine und einer eigenen Sauna ausgestattet. Ein idealer Startpunkt zur Besteigung des heiligen Berges der Saamen.

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Norwegen

City Living Hotel Tromsø
Grønnegata 48
N 9008 Tromsø

Sehr zentral gelegenes Hotel mit Tiefgarage. Die Zimmer sind modern und mit einer kleinen Kochzeile ausgestattet. Das reichhaltige Frühstücksbuffet gibt es auf der anderen Straßenseite in einem Restaurant.

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Mini Motellet
N 9763 Skarsvåg

Sehr gemütliche kleine Ferienwohnung im nördlichsten Fischerdorf der Welt. Nur 15 km vom Nordkap entfernt.