Ein Ziel muss her

Wohin fährt man, wenn man Lust auf Skandinavien hat aber nur 10 Tage zur Verfügung stehen? Vor dieser Frage stand ich im September 2012. Eigentlich war trotz dieser wenigen Tage ein Trip nach Südfinnland geplant. Aber da gab es auch ein nicht ganz so fernes Ziel wo ich es bisher einfach noch nicht hingeschafft hatte. Immer wenn ich die Nordspitze Dänemarks, Skagen, auf meinem Reiseplan hatte, kam etwas dazwischen oder ich entschloss mich kurz vor der Abfahrt für ein anderes Ziel. So stand am Vorabend vor der Abfahrt das Ziel fest: Skagen und zurück entlang der dänischen Nordseeküste. Also dieses Mal Skandinavien lediglich in der Light-Version.
Am Nachmittag ging es in Kiel los und mein erstes Etappenziel hieß Aabenraa. Dieses nette Städtchen entdeckte ich irgendwann vor Jahren auf meinen Surftouren an die dänische Nordseeküste. Inzwischen lege ich hier gern einen Stopp auf meinen Touren nach Dänemark ein. Bekannte hatten mir vor einiger Zeit den Wohnmobilstellplatz am Yachthafen empfohlen. Für 125 Kronen (ca. 16 €) steht man direkt am Stadtstrand mit Duschen und WC´s. Eigentlich vermeide ich nach Möglichkeit diese Art von Plätzen, aber freies Stehen in Dänemark ist mehr als schwierig und da ich eh zu meinem dänischen Lieblingsdönerladen wollte, bot es sich an, hier die erste Nacht zu verbringen.

Aabenraa - Stellplatz
Aabenraa - Hafen

Immer weiter gen Norden

Am nächsten Tag hieß es Strecke machen. Aber natürlich waren auch ein paar Abstecher geplant. Als erstes ging es zu den 3 höchsten Punkten Dänemarks. Diese liegen direkt an der E45 zwischen den Städten Horsens und Skanderborg. Einen Parkplatz gibt es direkt auf dem 170,35 m hohen Ejer Bavnehøj. Neben einem Imbiss gibt es hier auch einen Aussichtsturm. Von hier aus führt ein ca. 2,5 km langer Rundweg über den 170,86 m hohen Møllehøj zum Møgelhøj. Welcher davon nun der höchste natürliche Punkt Dänemarks ist, scheint auf die Sichtweise anzukommen.
Nach so viel Höhenluft ging es weiter gen Norden. Den nächsten Stopp legte ich in Århus ein. Erster Anlaufpunkt war das Kunstmuseum ARoS. Nach dem ich zeitgenössische und moderne Kunst genossen hatte, ging es auf das Dach des Museums. In einem Panoramarundgang kann man die Stadt und die Umgebung immer wieder durch andersfarbige Glasscheiben betrachten. Es bieten sich wirklich tolle und faszinierende Perspektiven. Im Anschluss bummelte ich noch etwas durch das Zentrum und gönnte mir einen dänischen Hot Dog. Einen weiteren Stopp legte ich im Zentrum von Aalborg ein. Den Tag ließ ich auf einem abgelegenen Parkplatz knapp 30 km vor Skagen ausklingen. Wenn man sich Mühe gibt, findet man auch in Dänemark ab und an eine Möglichkeit ungestört frei stehen zu können.

Ejer Bavnehøj
Møllehøj
Møgelhøj
Møgelhøj
Møgelhøj
Ejer Bavnehøj
Århus
Århus - ARoS
Århus - ARoS
Århus - ARoS
Århus - ARoS
Århus - ARoS
Århus - ARoS
Århus - ARoS
Århus

Sand & Meer

Auf dem Weg zum nördlichen Wendepunkt meiner Route besuchte ich noch die Den Tilsandede Kirke. Leider war diese verschlossen und so konnte ich sie nur von außen betrachten. In Grenen ging es vom Parkplatz zu Fuß am Strand entlang zum Zusammenfluss von Nord- und Ostsee. Schon beeindruckend mit welcher Kraft die beiden Meere hier aufeinander treffen.

Nach so viel Menschen sollte es nun etwas einsamer weitergehen. Bei Geocaching hatte ich mir einige Bunker um Skagen ausgesucht. Die Einstiege waren zwar durch die Enge immer etwas mühsam, aber innerhalb der alten Bunker war genügend Platz um aufrecht die Gemäuer zu erkunden. In einem Bunker traf ich sogar auf Gesellschaft, auch wenn es sich hier nur um eine Puppe handelte. Hier hatte sich wirklich jemand richtig viel Mühe gemacht die Dose zu verstecken.
Anschließend ging es zur Mårup Kirke. Hier direkt an der Steilküste oberhalb der Nordsee stehen nur noch die Grundmauern und der Glockenturm der alten Kirche sowie die Gräber, die noch nicht in der Nordsee versunken sind. Von hier ging es zu Fuß zu Rubjerge Knude, einer 90m hohen Sanddüne. Auf bzw. in dieser Düne steht wohl einer der bekanntesten Leuchttürme Dänemarks. Der Leuchtturm wurde schon vor einiger Zeit aufgegeben. Aber anders als es lange Zeit schien, wurde er nicht von der Düne verschlungen sondern steht heute wieder völlig frei da.
Bei meinem Besuch blies ein so starker Sturm, dass ich stellenweise kaum voran kam und von dem vielen feinen Sand in der Luft ganz zu schweigen.
Dies war auch der Grund warum ich mich am Abend aufmachte mal wieder einen Campingplatz aufzusuchen. Bei einbrechender Dunkelheit hatte ich Glück und landete ehr zufällig auf dem Svinkløv Campingplatz (www.svinkloevcamping.dk). Ich konnte mir sogar einen Stellplatz mit freiem Blick auf die Nordsee, gut 30 m über dem Meer, aussuchen. Nach dem ich mir unter der Dusche den feinen Sand abgespült hatte, schlief unter einem sternenklaren Himmel mit Blick auf die Nordsee ein.

Den Tilsandede Kirke
Skagen Grenen
Skagen Grenen
Bunker
Bunker - Eingang
Mårup Kirke
Mårup Kirke
Mårup Kirke
Rubjerg Knude Fyr
Rubjerg Knude Fyr
Lyngby
 

Bunker & me(e)hr

Weiter ging es durch Svinkløv Kliplantage bis zum Bulbjerg. Von dem 47m hohen Kalkstein direkt am Meer hat man eine tolle Aussicht auf die umliegende Dünenlandschaft. In Vigsø, vor den Toren Hanstholm, lagen unzählige Bunker auf dem Strand und im Wasser verteilt. Schon eine seltsame Kulisse an einem offiziellen Badestrand. Hier zeigte sich auch zum ersten Mal am heutigen Tage die Sonne und so legte ich eine längere Pause ein.
Am Nachmittag ging es nach Hanstholm. Westlich vom Ort hatte ich mir mal wieder einen Geocache ausgesucht. Dieser führte mich auf dem Weg zum Finale durch zahlreiche Bunker. Auf und unter der Erde erkundete ich etliche Zeit lang das ganze Gelände.
Den Abend ließ ich entspannt in Klitmøller, oder Cold Hawai wie es auch genannt wird, ausklingen. Erst ging es durch die Dünenlandschaft zu einer ausgiebigen Laufrunde bevor ich mir am Abend erst ein kühles Bier am Strand gönnte und mir dann in der lokalen Pizzeria die abgelaufenen Kalorien wieder genüsslich auflud.

Svinkløv Camping
Bulbjerg
Vigsø
Bunker bei Hanstholm
Bunker bei Hanstholm
Bunker bei Hanstholm
Bunker bei Hanstholm
Klitmøller
Klitmøller
Lyngby
Lyngby
Lyngby