O-Ringen 2023 im schwedischen Åre

Im Juli 2023 habe ich zum ersten Mal am O Ringen teilgenommen. O Ringen ist ein alljährlich in Schweden stattfindender Wettkampf im Orientierungslauf über 5 Etappen. Er gilt als einer der größten OL Wettkämpfe. Starteten beim ersten O Ringen 1965 gerade einmal 156 Läufer, sind es aktuell durchschnittlich 15.000 Teilnehmer.

Ich fand es eine schöne Erfahrung mit Karte und Kompass mich durch Sümpfe, Wälder und übers Fjäll zu kämpfen. Insgesamt war ich mit meiner Leistung ganz zu frieden, auch wenn ich durchaus etliche Fehler gemacht habe.

Ich will Euch nachfolgend meine Eindrücke und Erfahrungen der einzelnen Etappen schildern.

Trainingslauf - Ottsjö

Bevor es zu den Wettkämpfen gehen sollte, nahm ich noch an einem Training teil. Start hierfür war die Region nördlich von Ottsjö. Als Strecke hatte ich mich für 5 km mittelschwer entschieden. Den ersten Posten lief ich zielstrebig an. Danach verließ mich aber mein Glück und ich irrte in einem äußerst großen Radius um den zweiten Posten. Es half alles nichts und ich entschied mich zum ersten Posten zurückzulaufen und den zweiten Posten neu anzulaufen. Dieses Mal funktionierte es. Von nun an erreichte ich die restlichen Posten recht direkt. Ab und an musste ich etwas suchen, aber das große Umherirren beschränkte sich auf den zweiten Posten. Auf dieser Strecke machte ich erstmals Bekanntschaft mit Moor und Sumpf und wie es sich anfühlt bis zum Schienbein zu versinken. Landschaftlich war dieser Lauf genau nach meinem Geschmack. Unterholz aber auch eine Bergkuppe und weite und offene Landschaften.

Karte der Trainings Route
gelaufene Strecke

1. Etappe - Arena Trillevallen

Heute nun ging es auf die erste Etappe. Ich hatte mich aus Respekt für die offene Klassen entschieden. Und hier für die 5 km Bahn mittelschwer. Die offenen Klassen bieten die Möglichkeit auch nochmal zu wechseln. Diese Option fand ich reizvoll. Allerdings reichte mir die gewählte Schwierigkeit und Streckenlänge in den nächsten Tagen völlig aus.

Start für die erste und zweite Etappe war die Arena Trillevallen, ein Skigebiet.

Die erste Etappe führte jedoch noch im flacheren Gelände entlang. Allerdings hatte ich heute Schwierigkeiten in die Karte zu finden. Die ersten beiden Posten musste ich ziemlich lang suchen. Danach lief es etwas besser. Aber die Orientierung fiel mir auf der gesamten Strecke nicht wirklich leicht. Am Posten 5 suchte ich dann mit anderen Läufern gemeinsam den Posten einige Zeit. Irgendwann fand ich ihn und konnte ihn stempeln. Allerdings musste ich im Ziel feststellen, dass der Posten 5 bei mir nicht registriert wurde. Man konnte im Ziel um Überprüfung bitten. Das tat ich auch und hatte Glück. Der Posten wurde im Nachhinein als gestempelt gewertet und eine Disqualifikation blieb mir gleich zum Anfang erspart.

Karte Etappe 1
gelaufene Strecke

2. Etappe - Arena Trillevallen

Die zweite Etappe war mein persönliches Highlight. Zumindest landschaftlich. Es ging heute erneut durch das Skigebiet und dieses Mal sogar bis auf knapp über 1.000 m Höhe. Die Aussicht und die Landschaft war einfach ein Traum.

Und der Lauf? Den ersten Posten traf ich erneut nicht perfekt. Ich fand mich am Posten 2 wieder und konnte von hier dann den ersten Posten anlaufen. Die Strecke zum Posten 2 war dann zur Abwechslung ganz einfach. Die Posten 3 und 4 musste ich wieder längere Zeit suchen. Es gab für mich einfach zu wenige Anhaltspunkte zur Orientierung zwischen Karte und Natur. Die Orientierung nach Höhenlinien habe ich bisher einfach zu selten gemacht. Zu Posten 5 ging es dann direkt aufwärts. Und die restlichen Posten (6 bis 9) konnte ich gut anlaufen und diese auch fast im freien Fall, denn es ging mehr oder weniger direkt dem Skilift entlang hinab.

Karte Etappe 2
gelaufene Strecke

3. Etappe - Arena Järpen

Nach einem Pausentag fand die Etappe 3 heute nördlich von Järpen statt. Nach dem Erhalt der Karte war ich hoffnungsvoll. Es gab einige Wege zur Orientierung. Aber es sollte mein schlechtester Lauf werden.

Auf dem Weg zum recht nah am Start gelegenen Posten 1 übersah ich einen Weg. Und suchte so viel zu lange im falschen Gebiet nach dem Posten. Es war ein schwacher Trost, dass etliche andere Läufer denselben Fehler machten. So konnte ich den Posten 1 erst nach 36 min stempeln. Das war schon ziemlich deprimierend. Es sollte aber auch beim nächsten Posten nicht besser werden. Ich interpretierte eine Weggabelung auf der Karte an einer falschen Stelle in der Natur. So brauchte ich auch zum Posten 2 erneut viel zu viel Zeit. So war ich erst nach insgesamt 59 Minuten am Posten 2. Ein schwacher Trost, dass es danach dann ziemlich gut lief.

Karte Etappe 3
gelaufene Strecke

4. Etappe - Arena Ånn

Die letzten beiden Etappen fanden nahe der norwegischen Grenze, in der Arena Ånn statt. Auch der heutige Lauf sollte von einem perfekten Lauf extrem weit entfernt bleiben. Vom Start zum Posten 1 irrte ich wieder ziemlich lang umher. Aus einem seltsamen Grund interpretierte ich den Sumpf in der Karte als Dickicht und suchte so im falschen Bereich und fand Posten 1 erst nach 16 min. Einen weiteren Fehler machte ich auf dem Weg zu Posten 3 und kam viel zu weit östlich vom Kurs ab. Dies kostete weitere wertvolle Zeit. Posten 4 lief gut, aber den Posten 5 hatte ich völlig ausgeblendet bzw. während des Laufes mich nach Posten 4 direkt auf den Posten 6 konzentriert. Dieser Fehler fiel mir auch erst im Ziel beim Ausdruck der Zeiten auf. Damit war ich nun disqualifiziert. Während des Laufes fing es noch dazu heftig zu regnen an. So war ich nicht nur enttäuscht, sondern auch völlig durchnässt im Ziel.

Karte Etappe 4
gelaufene Strecke

5. Etappe - Arena Ånn

Es sollte aber ein versöhnliches Ende geben. Die Etappe 5 konnte ich nun ganz entspannt angehen, da ich mich am Vortag ja durch den ausgelassenen Posten disqualifiziert hatte. Lag es daran, dass es mein bester Lauf werden sollte? Zwar musste ich Posten 1 auch heute wieder etwas suchen, aber danach lief es sehr gut. Etwas überrascht war ich, als ich eine der in der Karte vermerkten Brücken erreichte. Es gab hier keine Brücke. Es war lediglich ein Seil von einem Ufer zum anderen gespannt. Und es ging somit direkt durch den Fluss. Aber durch die Läufe der letzten Tage waren nasse Füße auf den Etappen mittlerweile nichts ungewohntes mehr. Insgesamt konnte ich alle Posten sehr gut anlaufen und fand mich heute sehr gut in der Karte zurecht.

Ein wirklich schönes und versöhnliches Ende. Der Wettkampf hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe sehr viel dazulernen können. Besonders begeistert hat mich die entspannte Atmosphäre sowohl in den Arenen als auch im Camp.

Fazit: Wiederholung in den nächsten Jahren durchaus gegeben.

Karte Etappe 5
gelaufene Strecke

Impressionen

Molanda Camping
Molanda Camping
Molanda Camping
Molanda Camping
Wasch-Center auf dem Camp
Åre
Weg zum Wettkampfzentrum der 1. & 2. Etappe
Weg zum Wettkampfzentrum der 1. & 2. Etappe
WKZ der 1. & 2. Etappe
WKZ der 1. & 2. Etappe
Zieleinlauf der 2. Etappe
Arena Trillevallen - Region der 1. & 2. Etappe
Wanderung bei Järpen
Prästfallet
Ristafallet
Weg zum Wettkampfzentrum der 4. & 5. Etappe
Weg zum Wettkampfzentrum der 4. & 5. Etappe
Weg zum Wettkampfzentrum der 4. & 5. Etappe
Weg zum Wettkampfzentrum der 4. & 5. Etappe
Zieleinlauf der 5. Etappe
Zieleinlauf der 5. Etappe
nach der 2. Etappe
Arena Ånn - Region der 4. & 5. Etappe
nach der 5. Etappe