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Alles fing im Herbst 2013 mit einem Hinweis in einem lokalen Bikeforum an. Dort erwähnte eine Userin was von einem MTB OL (Orinetierungslauf). Mountainbike fahre ich seit Jahrzehnten und von OL hatte ich in Skandinavien schon mehrfach was gehört. Also meldete ich mich an. Ich entschied mich für die längere Strecke (18 km Luftlinie). Eigentlich für mich keine Strecke, wenn ich an meine üblichen MTB Strecken denke.

Mein erster OL fand am 2. November 2013 im Koberger Forst statt. Kurz vor diesem Tag wütete der Orkan Christian in unserer Region. Zum Glück fand der Wettkampf im südlichen Schleswig-Holstein statt, eine Region die einigermaßen verschont wurde. Verschont vom Orkan, nicht aber vom Regen.

Nicht wirklich wissend auf was ich mich einlassen würde, war ich zur Startzeit am Startpunkt. Ich machte mich als einer der ersten auf die Strecke. Mit der Karte in der Hand versuchte ich den ersten Posten zu erreichen. Es war mehr eine Irrfahrt als ein zielstrebiges Fahren. Den Punkt, an dem der erste Posten auf der Karte eingezeichnet war, fand ich zwar nach einiger Zeit, aber der Posten blieb mir einfach verborgen. Nach dem noch mehrere Teilnehmer vor Ort eintrafen, stellte sich heraus, dass der Posten nicht mehr vorhanden war. Irgendjemand hatte ihn mitgenommen. Na wenn das mal nicht ein super Start war. Die nächsten Posten fand ich mehr oder weniger schnell. Allerdings war die Fahrt eine einzige Schlammschlacht. Etwas enttäuscht brach ich nach insgesamt 30 km Fahrtstrecke und 2:30 Stunden ab. Ein glanzvoller Auftritt sah etwas anders aus.

Nach diesem Wettkampf kam ich vom Thema OL aber erst mal wieder etwas ab. Im Herbst 2014 startete ich dann einen erneuten Versuch. Dieses Mal wollte ich es zu Fuß probieren und meldete mich am 14. September 2014 zum OL in der Scharbeutzer Heide an. Dieses Mal hatte ich aus meinem ersten „Desaster“ gelernt und wählte die kürzeste Strecke. Insgesamt 2,1 km Luftlinie mit 6 Posten. Die einfache Strecke schaffte ich in etwas unter 15 min. Ein Vorsprung von knapp 5 min auf den Zweitplatzierten. Respekt! Allerdings waren auf dieser Strecke neben mir nur noch Kinder und Senioren am Start. Bei diesem Wettkampf knüpfte ich auch Kontakt zum Preetzer TSV, einer der wenigen Sportvereine in Schleswig-Holstein der eine Sparte Orientierungslauf hat.

So kam es auch, dass ich mich am darauffolgenden Mittwoch beim Training des PTSV wiederfand. Allerdings wusste ich damals nicht wirklich, was man unter einem Linien OL verstand. Bei den bisherigen 2 Wettkämpfen hatte ich immer eine Karte mit eingezeichneten Posten nebst Beschreibung erhalten. An diesem Trainingstag war es aber etwas anders. Bei einem Linien OL erhält man eine Karte mit einer Linie und muss in der Natur der Linie folgen. Die Posten muss man finden und in der Karte eintragen. In welchen Abständen die Posten versteckt sind oder wie viele es sind, erfährt man nicht. Aber auch dies meisterte ich nicht allzu schlecht. Allmählich hatte ich Blut geleckt und war auf den Geschmack gekommen.

So meldete ich mich zum erneuten MTB OL im Koberger Forst am 01. November 2014 an. Dieses Mal war es ein sonniger Tag bei milden Temperaturen. Von einer Schlammschlacht, wie im Vorjahr, war somit nicht auszugehen. Der Mut hatte mich nicht verlassen und ich startete wieder auf der längsten Bahn. In diesem Jahr galt es 15,8 km (Luftlinie) und 15 Posten zu finden. Es lief richtig gut.

Ich legte insgesamt 22,8 km Fahrstrecke in 1:13:30 zurück. Damit erreichte ich auf dieser Strecke den 1. Platz.

In den folgenden Monaten nahm ich an etlichen OL Wettkämpfen teil. Es gab Läufe die recht gut liefen. Aber es gab auch immer wieder Wettkämpfe in denen ich Fehler machte und die mich auf einen der letzten Plätze verwiesen.

Mit Laufen hatte ich 2011 in Skandinavien angefangen. Damals schon hatten mich Läufe im Wald und der Natur begeistert. Allerdings schaffte ich zu Beginn max 10 min an einem Stück. In den folgenden Jahren lief ich immer mal wieder, aber sehr unregelmäßig. Durch meinen Beginn mit dem Orientierungslauf war ich nun auch gezwungen meine Ausdauer zu verbessern. Also begann ich regelmäßiger zu laufen. Inzwischen schaffe ich aktuell (Anfang 2015) auch Läufe bis zu 16 km bzw. bis zu 2 Std. am Stück zu laufen. Inzwischen ist Laufen auch keine Qual mehr sondern ich kann dabei recht gut entspannen. Was seit dem Anfang allerdings geblieben ist, ist die Abneigung zu Asphalt und die Liebe zu Wald- und Strandläufen bzw. zu Läufen in der Natur.

Wer Orientierungslauf mal ausprobieren möchte, kann gern mal an einem Wettkampf teilnehmen. Es gibt meist auch einfache Bahnen, ideal für Anfänger und alle die mal reinschnuppern möchten. Schaut einfach mal für Orientierungslauf in Schleswig-Holstein unter www.bruno-online.de oder unter www.orientierungslauf.de Auf diesen Seiten findet ihr neben aktuellen Wettkämpfen auch noch viele Informationen zum Thema.